Geförderte Gastspiele 2025
Julia Raab
Der schwarze Hund
Depression aus dem Schatten ins Rampenlicht
6.4.25 // 17 Uhr - Theatersonntag
7.4.25 // 9.30 - Schulvorstellung
Eins, Zwei, Drei, …. Du! Jede*r Vierte erlebt in seinem Leben Phasen, in denen er/sie/div. ihr begegnet: einer diffusen Schwermut mit schmerzender Antriebslosigkeit oder dem Gefühl von fehlendem Lebenssinn – kurz, einer Depression. Eine Krankheit, mit der man lernen kann zu leben. Der Weg ist lang - aber auch überraschend kreativ. Da ist zum Beispiel dieses Bild aus Literatur und Therapie: die Depression - ein schwarzer Hund. Immer da, Verhältnis ungeklärt. Er weigert sich zu gehen, knurrt, schnappt zu, beißt. Hin und wieder Anzeichen der friedvollen Absicht: Lässt er sich für einen Spaziergang an die Leine legen?
Im Zusammenspiel von Maske, Puppe und Objekt, dokumentarischem Material, Elementen der Choreographie und Musik übersetzen Julia Raab und Anja Schwede das Leben mit dem schwarzen Hund auf die Bühne. Halbsatirische Karikaturen, Songs und vor allem die Erfahrungen von Betroffenen untersuchen das theatrale Bild auf seine Tauglichkeit, um die Depression aus ihrer sprachlosen Ecke zu holen. Jede*r Vierte muss mit ihr leben, die Frage ist - wie.
Unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Gastspielförderung Theater, gefördert von der „Unterstützt durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ Gastspielförderung Theater, gefördert von der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, sowie den Kultur- und Kunstministerien der Länder.
Jeffrey Döring
Blaubarts Burg
Klänge der Einsamkeit
26.9.25 // 19.30 Uhr - Theaterfestival "ungeheuer"
Eine Dokumentar-Oper mit der Musik von Bartók
Einsamkeit ist wie ein sickerndes Gift. Sie tötet langsam. Auch Blaubart ist einsam in seiner nachtschwarzen Burg. Da tritt Judith in sein Leben. Wie ein Stern vertreibt sie die Finsternis und öffnet sieben verschlossene Türen, die Einblick in Blaubarts Seele gewähren. Ausgehend von Béla Bartóks rätselhafter Märchen-Oper entstand ein dokumentarisches Musiktheater zum Thema Einsamkeit im Alter. Über Monate führte der Regisseur Jeffrey Döring Interviews mit Senior:innen und Pflegekräften zu Erfahrungen von Einsamkeit. Entstanden sind berührende, überraschende und auch Mut machende, menschliche Geschichten. Das Publikum kann sich frei bewegen und entscheiden, welcher Stimme es sich annähert. Was führt zur Einsamkeit und wie lässt sie sich mildern? Welche Verantwortung tragen wir als Mitmenschen?
Ermöglicht wurde die Recherche durch den Gerard Mortier Next Generation Award 2024 und einer damit verbundenen Residenz am Wissenschaftskolleg Berlin. Mit freundlicher Unterstützung der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises Vogtlandkreis.
Brachland Ensemble
ELLI
Seelenlose Seelsorge
28.9.25 // 17 Uhr - Theaterfestival "ungeheuer"
29.9.25 // 9.30 Uhr - Schulvorstellung
Angenommen, ein süchtig machendes Medikament käme ohne Altersbeschränkung auf den Markt – ohne Beipackzettel und ohne Wissen über seine Nebenwirkungen. Genau das ist der Status quo bei Companion-Bots. Tech-Giganten wie Meta und Microsoft, aber auch zahllose kleine Start-Ups entwickeln KI-gestützte Programme, die z.B. mit Avataren von Popstars agieren, um Jugendliche zu binden. Dabei existiert weder Regulierung noch Transparenz darüber, welche Werte oder politischen Haltungen diese Bots vermitteln. Interne Studien von Meta zeigen: Jede dritte weiblich gelesene Instagram-Nutzerin entwickelt durch dort vermittelte Ideale ein gestörtes Körperbild. Stellen Sie sich nun vor, Instagram wäre eine „sprechende“ Persönlichkeit. Und die Daten mit denen hier gehandelt wird sind keine Kontonummern oder Adressen, sondern die Persönlichkeitsprofile und intimsten Inhalte der Tagebücher einer ganzen Gesellschaft. Das Problem wird gesellschaftlich wie politisch kaum thematisiert. Es braucht einen Wandel im Diskurs und in der Vermittlung.
In vier verwobenen Handlungssträngen begleitet das Publikum mehrere Protagonist:innen, nimmt teils aktiv teil und entdeckt, wie die Fäden eines neuartigen Produktes auf erschreckende Weise zusammenlaufen. Die größtenteils unveränderten Dokumentar-Materialien zeichnen ein realistisches Bild eines gesellschaftlich brisanten Themas.





